Wie erkennst du deine eigenen Bedürfnisse?
Falls du unsicher bist, beobachte deinen Alltag. Welche Situationen kosten dich besonders viel Energie? Wann fühlst du dich überfordert?
Achte auf Belastungen & Frustration
- Wann bist du nach Aufgaben erschöpft, die anderen leichtfallen?
- Welche Umgebungen machen es dir schwer, dich zu konzentrieren?
- Gibt es bestimmte Kommunikationsstile, die dich stressen?
Erkenne Muster
- Fällt dir Zeitmanagement oder Organisation schwer?
- Arbeitest du besser in festen Strukturen oder flexibel?
- Welche Geräusche, Lichter oder Materialien lenken dich ab?
Probiere verschiedene Lösungen aus
- Brauchst du schriftliche Anweisungen statt mündlicher?
- Hilft dir eine ruhige Umgebung oder Noise-Cancelling-Kopfhörer?
- Sind regelmäßige Pausen für dich hilfreich?
- Ist E-Mail für dich angenehmer als Telefonate?
Formuliere deine Bedürfnisse klar
- Statt „Ich bin schlecht im Erinnern“ → „Ich brauche schriftliche Erinnerungen.“
- Statt „Ich kann laute Räume nicht ertragen“ → „Ich brauche eine ruhige Umgebung.“
Wie du mit anderen über Barrierefreiheit sprichst
So kannst du nach Bedürfnissen fragen:
- „Ich möchte, dass unsere Zusammenarbeit für uns beide gut funktioniert. Gibt es etwas, das dir hilft?“
- „Jede*r arbeitet anders – falls du bestimmte Strukturen bevorzugst, lass es mich wissen!“
- „Sollen wir kurz über deine Barrierefreiheitsbedürfnisse sprechen, damit es für dich passt?“
Mach es einfach & biete Optionen an:
- „Magst du Video an oder aus bei Calls?“
- „Brauchst du eine Agenda vorher oder entscheidest du lieber spontan?“
- „Lieber E-Mail, Sprachnachricht oder Telefonat?“
- „Sollen wir feste Check-ins einplanen oder flexibel bleiben?“
Das Ziel ist, Barrierefreiheit zur Normalität zu machen – nicht als Extra, sondern als Standard.
Wie du deine eigenen Bedürfnisse mitteilst
Sich für sich selbst einzusetzen, ist nicht immer leicht. Aber je klarer du bist, desto einfacher wird es für alle.
Im Job:
- „Ich kommuniziere am besten schriftlich. Bitte Anrufe vorher ankündigen.“
- „Ich brauche eine klare Agenda. Kannst du mir die wichtigsten Punkte vorab schicken?“
- „Ich arbeite konzentrierter in ruhigen Räumen. Können wir einen passenden Raum buchen?“
In sozialen Situationen:
- „Laute Räume sind für mich anstrengend. Gibt es eine ruhigere Ecke?“
- „Ich brauche manchmal Pausen in Gesprächen – das liegt nicht an dir!“
- „Ich bevorzuge Textnachrichten statt Anrufe.“
Es geht nicht darum, sich zu rechtfertigen, sondern darum, sich das Leben leichter zu machen.
Barrierefreiheit beginnt im Alltag | Kleine Veränderungen, große Wirkung
Barrierefreiheit hilft allen. Schon kleine Schritte können einen großen Unterschied machen:
- Bedürfnisse in der E-Mail-Signatur angeben.
- Freund*innen fragen, was ihnen hilft, sich wohlzufühlen.
- Flexible Arbeitsweisen, verschiedene Kommunikationsformen und Sitzmöglichkeiten anbieten.
- Barrierefreiheit in öffentlichen Räumen, Unternehmen und Veranstaltungen aktiv einfordern.
Wenn wir Barrierefreiheit als selbstverständlich betrachten, wird die Welt für alle besser.